Menschen sind Rätsellöser, Sinnsucher und Zeichendeuter…
In den meisten Fällen hilft uns das sehr in unserem täglichen Leben. Zum Beispiel bei der Verbrecherjagd, wenn wir Kreuzworträtsel lösen oder wenn wir im Straßenverkehr die Verkehrsschilder lesen und verstehen können. Unsere Fähigkeit, Muster zu erkennen und Bedeutung aus Informationen zu ziehen, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Intelligenz und Überlebensfähigkeit.
Doch diese Fähigkeit hat auch ihre Schattenseiten. Unser Gehirn ist so darauf programmiert, Bedeutung zu suchen, dass es manchmal auch dann Muster erkennt, wo keine sind. Dies kann dazu führen, dass wir in alltäglichen Situationen unnötigen Stress empfinden oder uns Sorgen machen. Ein einfaches Beispiel ist das Grübeln: Wenn wir uns ständig Gedanken über vergangene Ereignisse oder zukünftige Möglichkeiten machen, können wir uns in negativen Gedankenspiralen verlieren.
In der modernen Welt, in der wir ständig mit Informationen bombardiert werden, kann es besonders herausfordernd sein, zwischen relevanten und irrelevanten Signalen zu unterscheiden.
So gibt auch Situationen, in denen es völlig unangebracht ist, irgendwelche imaginären Zeichen zu deuten.
Dann schaut uns der Chef schräg an (Fakt), er hat sicher meine Fehler im Text gefunden (Interpretation). Er kann auch schräg auf seinem Chefsessel gesessen haben, weil er grad eingenickt ist und nun tut ihm das Genick weh… Und mit Sicherheit könnten Sie noch weitere Ideen entwickeln, was alles passiert sein kann, und das sollten Sie auch tun, wenn Sie sich selbst dabei erwischen, unsinnige Interpretationen einer Situation zu liefern.
Ja, sie können wahr sein, weil sie ja auf deinen früheren Erfahrungen beruhen, denken Sie und vielleicht ist das auch so. Nur sind auch Ihre früheren Erfahrungen vor einem stressigen Hintergrund gemacht worden. Und wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, können Sie heute nicht mehr mit Sicherheit sagen, dass der Chef nicht doch nur eine Verspannung hatte…
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